Streik bei SRW metalfloat

Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, machte den Streikenden bei SRW am 72. Streiktag Mut

18.01.2024 | An ihrem 72. Streiktag besuchte Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, am Nachmittag die Kolleginnen und Kollegen bei SRW metalfloat in Espenhain.

Wenn Sie externe Inhalte von YouTube aktivieren, werden Daten automatisiert an diesen Anbieter übertragen.
Mehr Informationen
Video vom 72. Streiktag mit Besuch von Christiane Benner, 1. Vorsitzende der IG Metall

Foto: Frank Schnelle

Foto: Frank Schnelle

Foto: Frank Schnelle

Foto: Frank Schnelle

Foto: Frank Schnelle

„Die Kolleginnen und Kollegen in Espenhain streiken für Verlässlichkeit und gute Arbeit in Form eines Tarifvertrages. Die IG Metall steht solidarisch hinter ihnen!“, sagte Christiane Benner. „Gerade in unruhigen Zeiten ist Sicherheit für die Menschen auch für und an ihrem Arbeitsplatz von hoher Wichtigkeit. Tarifbindung und Tarifverträge sind Mittel, um diese Sicherheit herzustellen. Wir brauchen mehr davon, nicht weniger. Bei SRW metalfloat ebenso wie in der ganzen Republik.“

Seit 8. November 2023 befinden sich die Kolleginnen und Kollegen von SRW metalfloat in Espenhain im unbefristeten Streik für ihre Tarifbindung. Am Dienstag hatte die IG Metall erneut eine Absage an weitere Verhandlungen erhalten. Thomas Müller, Geschäftsführer der SRW in Espenhain, betonte in einem Schreiben, dass das Unternehmen Scholz Recycling – deren 100-prozentige Tochter die SRW metalfloat ist – keinen Tarifvertrag abschließen wolle und er deshalb nicht legitimiert sei über einen Tarifvertrag zu verhandeln oder ein Angebot abzugeben.

Michael Hecker, Verhandlungsführer und Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig, erinnerte das Unternehmen an seine Verantwortung: „Im Code of Conduct von Scholz Recycling steht, dass das Recht auf Tarifverhandlungen respektiert, die Bildung von Gewerkschaften anerkannt und ein offener, lösungsorientierter Umgang mit der Arbeitnehmervertretung verfolgt werde. Wir fordern den Unterzeichner dieser Selbstverpflichtung, Herrn Yongming Qin, Geschäftsführer der Scholz Recycling GmbH, auf, sich daran zu halten und an den Verhandlungstisch mit der IG Metall zurückzukehren. Die Streikenden sind entschlossen, ihren Arbeitskampf fortzusetzen, bis es eine tarifliche, rechtssichere Vereinbarung der Arbeitsbedingungen gibt.“

Wenn ihr Solibotschaften schicken wollt, sendet diese bitte an: soli-srw(at)igmetall.de

Spenden für die Streikenden bitte überweisen an:

IG Metall
IBAN: DE 23 5005 0000 0000 0010 40
Verwendungszweck: Soli SRW

Hintergrund:

Die IG Metall fordert gemeinsam mit den Beschäftigten 8 Prozent mehr Entgelt, eine Erhöhung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes auf je 1.500 Euro und eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden. Der Arbeitgeber verweigert seit August 2023 die Fortführung der Tarifverhandlungen.

Die Kolleginnen und Kollegen bei SRW metalfloat verdienen knapp über Mindestlohn, im Schnitt im Monat rund 600 Euro weniger als Beschäftigte in vergleichbaren Betrieben der Schrott- und Recyclingbranche. Die Kolleginnen und Kollegen leisten täglich körperlich harte Arbeit. Sie sind hohem Lärm und starker Staubbelastung ausgesetzt. Und immer droht die Gefahr, beim Sortieren oder Fahren in Kontakt mit gesundheitsgefährden Materialien zu kommen.

Das Unternehmen SRW metalfloat in Espenhain bei Rötha gehört als 100-prozentige Tochter zur Scholz Recycling Gruppe mit Sitz in Essingen in Baden-Württemberg. Mit der Rückgewinnung von Metallen wie Kupfer, Aluminium und Eisen erwirtschaftet die Scholz Gruppe Umsätze in Milliardenhöhe. In Leipzig arbeiten die Beschäftigten an einer sehr hochwertigen Scheide- und Rückgewinnungsanlage. Ende 2016 übernahm die Chiho Environmental Group Limited die Scholz Holding GmbH. Die Chiho Environmental Group Limited ist nach eigenen Angaben Chinas größtes Schrottrecyclingunternehmen und eines der größten börsennotierten globalen Unternehmen dieser Art. Zu den Aktivitäten gehört das Recycling von Eisen- und Nichteisenmetallschrott, Altfahrzeugen, Elektronikschrott und die Herstellung von Sekundäraluminiumbarren aus Aluminiumschrott. Die Chiho Environmental Group residiert in Hongkong und ist auf den Cayman Islands registriert. Das Unternehmen unterhält in Asien, Europa und Nordamerika mehr als 200 Verarbeitungsbetriebe und Werftbetriebe.

Unsere Social Media Kanäle