Streik bei SRW metalfloat in Espenhain

IG Metall und Streikende bei SRW metalfloat nehmen Arbeitgeber beim Wort und stellen Tarifvertrag zu

13.04.2024 | Am Samstag, 13. April 2024 haben 100 streikende Kolleginnen und Kollegen der SRW metalfloat GmbH gemeinsam mit der IG Metall Leipzig einen Tarifvertrag in Espenhain zugestellt. Bereits 158 Tage befinden sich die Kolleginnen und Kollegen für die erstmalige Tarifbindung im unbefristeten Arbeitskampf.

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158. Streiktag bei SRW metalfloat in Espenhain - Zustellung eines Tarifvertrags

Rund 100 streikende Kolleginnen und Kollegen der SRW metalfloat stellen dem Arbeitber am 158. Streiktag einen Tarifvertrag zu. (Foto: Frank Schnell)

Mehrmals hatten SRW und der Mutterkonzern Scholz Recycling gegenüber Medien behauptet, der Tarifkommission sei ein Angebot übermittelt worden, das der Forderung entspräche. Nachfragen der IG Metall blieben diesbezüglich leider unbeantwortet bzw. es wurde mitgeteilt, dass Thomas Müller als Geschäftsführer der SRW metalfloat keine Angebote abgeben dürfe und keine Legitimation zu verhandeln besäße.

Die IG Metall hat nun einen Haustarifvertrag auf Basis der veröffentlichten Werte entwickelt.

„Wir laden den Arbeitgeber ein, den zugestellten Tarifvertrag zu unterschreiben, den Arbeitskampf damit zu beenden und einen Neustart unserer gemeinsamen Arbeitsbeziehung einzuleiten“, sagte Michael Hecker, Verhandlungsführer und Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig.

„Wir nehmen den Geschäftsführer beim Wort. Gegenüber einer regionalen Tageszeitung hatte er in einem Interview von funktionierender Sozialpartnerschaft gesprochen“, so Steffen Reißig, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig. „Sozialpartnerschaft besteht in Deutschland aus Arbeitgebern und Gewerkschaften, die rechtsverbindlich Arbeitsbedingungen in Tarifverträgen regeln. Betriebsräte und Arbeitgeber können solche Vereinbarungen, gemäß § 77.3 Betriebsverfassungsgesetz, nicht ohne Gewerkschaft treffen.“

Im Anschreiben erinnert die IG Metall den Arbeitgeber an den „Code of Conduct für die Scholz Recycling GmbH“. Darin bekennt sich das Unternehmen dazu, das Recht auf Tarifverhandlungen zu respektieren, die Bildung von Gewerkschaften anzuerkennen und einen offenen, lösungsorientierten Umgang mit der Arbeitnehmervertretung zu verfolgen.

„Wir stehen Ihnen jederzeit für diesen offenen, lösungsorientierten Umgang zur Verfügung und freuen uns auf Ihre Rückmeldung“, beenden die beiden Bevollmächtigten der IG Metall ihren Brief an den Arbeitgeber.

Seit 8. November 2023 streiken die Kolleginnen und Kollegen beim Schrott- und Recyclingunternehmen SRW metalfloat, einer 100-prozentigen Tochter von Scholz Recycling, für ihren Tarifvertrag. Inzwischen hat der Arbeitskampf einen bitteren Rekord gebrochen und ist der längste Arbeitskampf, den die IG Metall jemals geführt hat.

 

Wenn ihr Soli-Botschaften schicken wollt, sendet diese bitte an: soli-srw(at)igmetall.de

Spenden für die Streikenden bitte überweisen an:

IG Metall
IBAN: DE 23 5005 0000 0000 0010 40
Verwendungszweck: Soli SRW

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